Kindernotfallfonds, Verkehrsaktion, Sommerbühne und mehr

Angelina Mandel zieht bei Jahreshauptversammlung positive Bilanz

Bei der Hauptversammlung ehrte der Vorstand des Kinderschutzbunds Carola Humpe (3.v.l.) mit Blume und Urkunde für 40-jährige Mitgliedschaft. Bild: Daniel Klier
Bei der Hauptversammlung ehrte der Vorstand des Kinderschutzbunds Carola Humpe (3.v.l.) mit Blume und Urkunde für 40-jährige Mitgliedschaft. Bild: Daniel Klier

Viernheim, 29. Juli 2025. „Das war wieder ein sehr erfolgreiches Jahr“, strahlte Angelina Mandel. Die Sprecherin des Teamvorstands blickte bei der Jahreshauptversammlung in der Geschäftsstelle in der Wasserstraße zurück auf die vergangenen Monate – und erklärte anhand einiger Projekte, warum sie so zufrieden ist. 

Da ist zum Beispiel der Kindernotfallfonds: „Wir hatten eine zeitlang richtig viele Anfragen, das hat mich sehr gefreut.“ Derzeit sei die Nachfrage gering, wohl auch wegen der Sommerferien. Aber „ich hoffe, dass es im Herbst so weitergeht wie zuvor“. Angelina Mandel erwähnte das Kinderarmutsprojekt mit Stadt und mehreren Kitas, die als „Multiplikator“ dienen könnten, um Kinder, deren Eltern finanziell nicht gut gestellt sind, zu unterstützen. Mehrere Kitas hätten inzwischen auf Kosten des Kinderschutzbunds Tauschregale angeschafft. Dort kann zum Beispiel nicht mehr benötigte Kleidung abgelegt und von anderen, die etwas benötigen, herausgenommen werden. „Das senkt die Hemmschwelle, so etwas in Anspruch zu nehmen“, ist sich Angelina Mandel sicher. 

 

Nach Verkehrssicherheitsaktion 18 Fahrradhelme gespendet

Zum Einsatz kam der Kindernotfallfonds auch im Zuge der großen Verkehrssicherheitsaktion, die der Kinderschutzbund zusammen mit Polizei, Stadt und TSV im Juni organisiert hatte. Unter den gut 150 Kindern aus sechs Viernheimer Kitas waren 18, für die Erzieherinnen und Erzieher Fahrradhelme benötigten. Der KSB finanzierte über den Fonds die knapp 600 Euro, die dafür erforderlich waren. Die Verkehrsaktion für Vorschulkinder, so Mandel, sei im übrigen so erfolgreich gewesen, dass alle Beteiligten für das kommende Jahr schon einen Folgetermin festgelegt haben: den 27. Mai 2026. Das Angebot solle eine feste Einrichtung im Jahreskalender der Stadt werden.  

Viel Geld in die Hand nimmt der Kinderschutzbund auch, um Spieletreffs für Flüchtlingskinder zu organisieren und zu betreuen. Der erste Treff wurde vor rund zehn Jahren am Rhein Neckar Hotel aus der Taufe gehoben. Zu Jahresbeginn 2025 kamen zwei weitere Treffs hinzu – in den Unterkünften in der Lilienthalstraße und Industriestraße. Die Treffs finden einmal wöchentlich statt und werden von insgesamt fünf engagierten jungen Frauen betreut. Die Kinder haben Gelegenheit, sich auszutoben, soziale Kontakte zu knüpfen und sich sprachlich weiterzuentwickeln. Außerdem wird ihnen die deutsche Kultur nähergebracht. 

 

Flüchtlingstreffs leisten positiven Beitrag zur Entwicklung der Kinder

Rojin und Berfin Hüseyinoglu sowie Merve Kaya berichteten der Mitgliederversammlung über die  Flüchtlingstreffs. Den Termin in der Lilienthalstraße immer donnerstags besuchten im Durchschnitt zehn Kinder, so Berfin. Zum Montagstreff im Rhein Neckar Hotel kommen laut Merve etwa 15 Kinder regelmäßig. Aktuell gebe es allerdings das Problem, dass der üblicherweise zur Verfügung gestellte Raum wegen Wasserschadens nicht benutzbar sei. Deshalb sei man auf Außenaktivitäten angewiesen. Zum Termin in der Industriestraße, so Rojin, kämen zwischen sechs und zehn Kindern unterschiedlichen Alters. Generell werde in aller Regel Deutsch gesprochen, ohne die Muttersprachen zu vernachlässigen, zum Beispiel beim Zählen.  

Merve Kaya ist davon überzeugt, dass die Treffs einen Beitrag zur positiven Entwicklung der Kinder leisten. So hat sie kürzlich zwei Schülerinnen getroffen, die sie 2016 im Rhein Neckar Hotel betreut hatte. Sie hätten gerade ihren Haupt- beziehungsweise Realschulabschluss gemacht, „eine will jetzt eine Ausbildung beginnen. Im Gespräch mit den beiden habe sie bemerkt, „wie sehr man die Kinder geprägt hat. Man hat eine Vorbildfunktion.“ 

 

Bei der Sommerbühne Stein ins Rollen gebracht

Derzeit läuft bekanntlich die Sommerbühne, mit fünf Veranstaltungen für Kinder. 2023 und 2024 waren es noch drei Events für die jüngsten Besucherinnen und Besucher. Angelina Mandel freut sich über die Ausdehnung und erwähnt voller Stolz, „dass wir ein bisschen den Stein ins Rollen gebracht haben“. Denn es war der Kinderschutzbund, der im Jahr 2022 mit den „Bremer Stadtmusikanten“ des Blinklichter Theaters „erstmals ein Kinderangebot“ auf die Bühne am Rovigoplatz brachte. Die Ausweitung sei dann dank der finanziellen Unterstützung der Stadt möglich geworden.   

Die nächste größere Aktion wird gerade vorbereitet – zum Weltkindertag am 20. September. Der fällt in diesem Jahr mit dem Freiwilligentag der Stadt zusammen, für den das Rhein-Neckar-Zentrum bekanntlich das Abschlussfest um 17 Uhr organisiert. Zuvor aber, den gesamten Samstag über, stehen Aktionen für Kinder auf dem Programm, zu denen der Kinderschutzbund seinen Beitrag leistet. Vermittelt hat er daneben eine Ausstellung der Kinderhilfsorganisation UNICEF. So sollen in der Woche vor dem Weltkindertag Infotafeln zum Thema Gewalt gegen Kinder gezeigt werden.