Seit dem Jahr 2024 gibt es keine von der Stadt Viernheim organisierten Ferienspiele mehr. Das Angebot und auch die Nachfrage seien in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen. „Im Jahr 2023 haben sich nur sechs Vereine beteiligt, und von zehn geplanten Veranstaltungen mussten vier mangels Teilnehmern ausfallen“, teilte die städtische Jugendförderung im März 2024 mit. Auch das für 2023 geplante Angebot des Kinderschutzbund kam mangels Interesse nicht zustande.
Der Kinderschutzbund findet diese Entwicklung bedauerlich, er hätte gerne auch weiterhin in den Sommerferien ein Ausflugsangebot für Kinder auf die Beine gestellt. Bis 2022 gab es jeweils für Schulkinder einen Tag mit besonderen Aktionen an, wie zum Beispiel
Zwei Berichte zu den vergangenen Aktionen finden sich im Anschluss auf dieser Seite.
Ferienspiele 2021 - Abenteuer im Wald
Ohne Eintrittskarte geht es nicht weiter im Programm. „Das Waldbild ist eure Eintrittskarte“, erklärt Förster Markus Hörner den 17 Kindern, die an der Ferienspielaktion des Kinderschutzbunds teilnehmen. Drei Gruppen sind eingeteilt, drei Rahmen zieht der Forstpädagoge in den Sandboden auf dem Bonanzaspielplatz. Und schon geht’s los. Die Kinder im Alter zwischen 6 und 11 Jahren schwärmen aus, sammeln Blätter, kleine Äste, Tannenzapfen, Gras – und „malen“ damit ihre Waldbilder. „Ich finde das voll schön“, sagt Mex und deutet auf das gerade entstehende Werk seiner Gruppe. Paul findet: „Wir könnten noch eine kleine Sonne machen“ und rennt los auf der Suche nach etwas Gelbem.
Schließlich erklärt pro Gruppe ein Kind, was jeweils zu sehen ist. „Da ist ein Reh, da ein Baum“, geht Sarah auf ihr Waldbild ein. Mika zeigt auf die Stöckchen, die von Blättern gesäumt werden: „Das sind sehr, sehr viele Bäume.“ Dann bewerten die Kinder gegenseitig ihre Werke. Die gelbe Gruppe hat die Nase vorn. Aber viel wichtiger ist: Jeder und jede hat jetzt seine „Eintrittskarte“.
Hörner bringt Kindern die Natur seit dem Jahr 2005 näher – und geht bald in den Ruhestand. Aber er hofft auf einen Nachfolger, der die waldpädagogische Arbeit weiterführt. In Nicht-Pandemie-Zeiten, schätzt er, seien es 3000 bis 3500 Kinder pro Jahr, mit denen der Fachmann des Forstamts Lampertheim auf Tour geht. In erster Linie Schulklassen, die ihr Junior-Försterdiplom machen und dafür zu jeder Jahreszeit einmal ausschwärmen. Aber Hörner führt eben auch weitere Gruppen wie die des Kinderschutzbunds – und das zum wiederholten Male.
Organisiert hat die Aktion Traudel Metzner, unterstützt wird sie dabei von Hanni Neuss, Sabine Roth und Ingrid Theobald. Den vier Betreuerinnen macht es sichtlich Spaß, die Kinder auf ihrem Weg durch den Wald zu begleiten. Da die meisten Tiere eher scheu sind, hat Hörner ausgestopfte Exemplare zum „Begreifen“ dabei. Eichhörnchen, Marder und Fuchs. Im Wald gehen alle auf Spurensuche. Markus Hörner macht Halt an einem Baum. Er zeigt die „Verletzungen“ durch Tiere, die Unterschlupf suchen. Der Specht beispielsweise „baut eine so tiefe Höhle für sein Nest, damit der Marder nicht reinkommt“. 15 bis 20 Mal pro Sekunde schlägt der Vogel gegen den Baum. Wie lange brauchen die Kinder, um bis 20 zu zählen. Hörner zückt die Stoppuhr und testet. Leo ist am schnellsten: 3,8 Sekunden.
So erfahren die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer viel über den Wald und seine Bewohner. Am Ende gibt es noch eine Überraschung. Traudel Metzner hat den Eiswagen herbestellt, die Kinder bekommen etwas Süßes zum Schlecken. Und auch Markus Hörner, der mit seiner Frau gekommen ist, geht nicht leer aus: Für ihn hat der Kinderschutzbund Eisgutschein, Schokolade und Schlüsselanhänger im Gepäck.
Ferienspiele 2020
Dieses Jahr konnten die Ferienspiele nur mit einer kleinen Gruppe Kinder stattfinden. Sie verbrachten mit den Betreuerinnen des Kinderschutzbundes einen interessanten Nachmittag mit dem Förster H. Hörner im Viernheimer Wald.
Der Förster konnte vieles über die Tiere des Waldes (Marder, Eichhörnchen, Specht, Mäuse usw.) und die Bäume berichten. Verschiedene Spiele, wie z.B. das Legen von Bildern mit Waldgegenständen oder das Bauen eines Bergs aus Ästen machten den Kindern viel Spaß.
Zur Erinnerung bekam jedes Kind vom Förster ein Waldbüchlein und einen Astbleistift.